Diagnostik

Oft treten bei Kindern und Jugendlichen Symptome und Verhaltensweisen auf, die zunächst unverständlich erscheinen. Symptome und unverständliche Verhaltsweisen haben jedoch eine Bedeutung, die verstanden werden will. Es können Probleme sein, innere oder äußere Konflikte, die das Kind oder der Jugendliche nicht allein verarbeiten kann.
Dazu braucht es ein erwachsenes Gegenüber, um auch gerade außerhalb der „vertrauten“ Familie mit einer / einem dafür ausgebildeten Psychotherapeutin / Psychotherapeuten zu erfahren, woran es liegen könnte?

  1. Hierbei geht es unter anderem um die Beantwortung folgender Fragen: Sind die Störungen und Schwierigkeiten noch im Rahmen einer normalen Entwicklung zu lokalisieren?
  2. Handelt es sich bei den Störungen um Entwicklungskrisen, die im Zusammenhang mit der Bewältigung spezieller Entwicklungsaufgaben stehen?
  3. Haben Rückschritte in der Entwicklung stattgefunden, deren Dauerfolgen Konflikte erzeugen, die zu psychoneurotischen Störungen oder zu einer neurotischen Persönlichkeitsstruktur führen?
  4. Sind die Beziehungsstörungen Ausdruck einer seelischen Erkrankung? Liegt eine Sucht vor?
  5. Handelt es sich um seelisch bedingte körperliche Störungen mit gesicherter psychischer Ursache?
  6. Handelt es sich um einen psychotischen Zustand?

In jedem Fall erfolgt im Rahmen einer differential-diagnostischen Untersuchung auch eine fachärztliche Untersuchung.
Die Unterscheidung zwischen entwicklungsbedingten Störungen, akut neurotisch bedingten Symptomen oder real belastenden Faktoren ist für die Frage wichtig, welche spezielle Art von Therapie Anwendung finden soll oder ob eine psychoanalytisch orientierte Beratung, Krisenintervention, Kurztherapie ausreichend und sinnvoll erscheint.
Behandlungsbedürftig im Sinne einer analytischen Langzeittherapie oder einer tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie sind Störungen der Wahrnehmung, des Verhaltens, der Erlebnisverarbeitung, der sozialen Beziehungen oder Körperfunktion, die sich in Symptomen im Seelischen, im Körperlichen oder Verhaltensbereich äußern können.
Ihnen liegen unbewußte Konflikte, aktuelle seelische Krisen oder pathologische Veränderungen seelischer Strukturen zugrunde. Die Bereitschaft der Eltern zur Mitarbeit ist vor allem bei Kindern nötig, bei Jugendlichen oft nicht.